ACHILLES 2017: Simulierter Katastropheneinsatz mit Staffeln aus Deutschland, Frankreich und England

Während dreier Tage trainierte REDOG mit Rettungsstaffeln aus Deutschland, Frankreich und England die Zusammenarbeit bei einem Einsatz in einer simulierten Notsituation nach einem schweren Erdbeben. Gastgeber dieser internationalen Übung mit dem Namen "Achilles" war die Humanitäre Hilfe der Schweiz in Zusammenarbeit mit der Schweizer Armee. Aus dem Bereich Search konnte REDOG viele Inputs einbringen, die gemeinsam umgesetzt wurden.

REDOG ist Mitglied der Rettungskette Schweiz. Um für einen Ernstfall gewappnet zu sein, bedarf es zahlreicher Trainings. Nicht nur REDOG intern, sondern auch zusammen mit anderen Rettungsorganisationen aus dem In- und Ausland. Denn bei einer Katastrophe müssen sich die verschiedenen Organisationen quasi blind verstehen.

Die Armee hatte einen sehr grossen Aufwand betrieben, um das Übungsdorf vorzubereiten. In den anspruchvollen Anlagen waren zahlreiche FigurantInnen versteckt, die stundenlang ausharrten. Die 48-Stunden-Übung sah sämtliche Einsatzphasen – von der Alarmierung, Mobilisierung, Einsatz bis hin zur Demobilisierung – vor. Gestartet wurde mit dem Einflug der Teams in Superpumas. Nach dem Eintreffen der Staffeln begann sogleich die Arbeit auf den Plätzen. Hier zeigte sich, dass der Startablauf noch allseits etwas eingeübt werden muss.

Hand in Hand

Die Zusammenarbeit zwischen Search and Rescue klappte sehr gut. Search and Rescue waren sehr gefordert, da viele Zugangswege blockiert waren. Erfahrungen aus langjähriger Zusammenarbeit zeigten Früchte. Die aus der Sucharbeit der Hunde und der Technischen Ortung gewonnenen Informationen wurden an die RetterInnen weitergeben. In stundenlanger, schweisstreibender Arbeit drang die Rettung zu den Opfern vor. Immer wieder wurde nachgeortet, wozu die Hunde auf- und abgeseilt werden mussten.

„Das Beobachten und Lesen meines Hundes war sehr wichtig.  Die Betreuung durch die Equipenleiterin  und die Möglichkeit mit ihr die Arbeit meines Hundes zu diskutieren war für mich sehr wertvoll. Es war toll zu sehen, dass wir so auch schwierige Suchen lösen konnten. Ich bin stolz auf meinen Hund und weiss, dass wir für den Ernsteinsatz bereit sind.“ (Rückblick auf die drei Tage aus Sicht eines Hundeführers)

Eingespielt wurden auch Zwischenfälle, bei denen schnelles Handeln gefragt war. Vorgabe: Der Head Search und ein Hund brechen sich ein Bein und müssen auf dem Schadenplatz erstversorgt werden. Teammitglieder auf Platz reagierten sofort, bis die Betreuung der Verletzten von Medic und Paramedic übernommen werden konnte.

Gratulation an die Teams aus Deutschland

Für die beiden Teams aus Deutschland, Technisches Hilfswerk (THW) und International Search and Rescue (I.S.A.R.) Germany, war es mehr als eine Übung – eine Reklassifikation als INSARAG Team. REDOG gratuliert seinen deutschen Kollegen zur erfolgreichen Reklassifikation. INSARAG, International Search and Rescue Advisory Group, ist eine Organisation der Vereinten Nationen, die Standards für die internationale Zusammenarbeit im Bereich «Search & Rescue» festlegt.

Dank an alle Beteiligten

Die ACHILLES Übung war für REDOG eine grossartige Möglichkeit, die Teams auf den Echt-Einsatz vorzubereiten. Besten Dank den FigurantInnen, der Humanitären Hilfe, der Armee und allen weiteren PartnerInnen, die zum Gelingen dieses Grossanlasses der Übung ACHILLES beigetragen haben.

„Für mich war die Übung ACHILLES 17 eine interessante, lehrreiche und spannende Sache! Ich habe es geschätzt einmal den gesamten Ablauf bei einem Ernstfall kennen zu lernen. Wir waren für die Nachtequipe eingeteilt und wurden direkt auf den Schadenplatz gefahren, ohne Zwischenhalt im Camp. Ich war froh, hatte ich Wasser, Essen für mich und den Hund und eine Unterlage mit Wärmeerhalt im Rucksack dabei. Durch den grossen Lärm von Kompressor und Bohrhammer, musste man nahe auf dem Hund sein (er konnte mich nicht hören) und man musste den Hund auch viel hochheben, auf- und abseilen lassen. Schön, wie der Hund uns Menschen bedingungslos vertraut!“ (Rückblick einer Hundeführerin)