Semper „spricht“ mit seinem Körper und seiner Stimme

Die REDOG Hundeführerinnen und Hundeführer stecken oft ihre ganze Freizeit in das Engagement für Menschen in Not. Ehrenamtlich. Warum tun sie das? Wir haben jüngste Mitglieder aus verschiedenen Regionalgruppen nach ihrer Motivation gefragt. Diese Woche stellen wir Catherine Erine vor. Die 31-Jährige trainiert mit Semper in der Regionalgruppe Berner Oberland die Suche nach Vermissten unter Trümmern.

 

Was hat Dich motiviert, Dich bei REDOG zu engagieren?

Catherine Erine: Die Arbeit bei REDOG ist spannend sowohl für Hund wie auch Hundeführerin. Wie interpretiere ich nun dieses Zeichen von Semper? Wie setze ich ihn ein? Wie breiten sich Gerüche aus? Ich staune immer wieder, wie intelligent Hunde sind, wie selbständig sie in verschiedenen Situationen denken. REDOG ist eine super Idee, wenn man mit den Hund zusammen aktiv sein und sich freiwillig engagieren will. Noch dazu mit dem Ziel, Menschen zu retten.

Wie hat Dein Umfeld reagiert?

Meine Familie hat mich sofort unterstützt. Viele Freunde waren überrascht, weil sie nichts von REDOG wussten. Heute hören sie interessiert zu, wenn ich über meine Arbeit bei REDOG erzähle.

Was bedeutet es, sich für eine so intensive Ausbildung zu engagieren? Bis zur Einsatzfähigkeit vergehen gut und gerne 3 bis 5 Jahre und danach werden die Trainings stets weitergeführt, um auf dem hohen Niveau zu bleiben.

Es ist eine grosse Verantwortung. Einerseits investieren unsere Übungsleiter:innen und überhaupt alle erfahrenen REDOG Mitglieder sehr viel Zeit ins Training mit uns Jungen. Andererseits unterstützen uns Spenderinnen und Spender, damit wir wirksam trainieren können. Für mich ist dies eine Verpflichtung, die Trainings ernsthaft anzugehen und mich langfristig zu engagieren. Die Arbeit ist allerdings so interessant für uns beide, dass ich nicht merke, wie die Zeit vergeht.

Es ist eine grosse Verantwortung - gegenüber den Ausbildnern bei REDOG und auch den Spenderinnen

Catherine Erine, Rettungshundeführerin in Ausbildung

Was erhoffst Du Dir von diesem Engagement bei REDOG?

Ich hoffe, einsatzfähig zu werden und gemeinsam mit Semper eines Tages Menschen in Not helfen können.

 

Was kennzeichnet Dich und Deinen Hund?

Wir haben eine sehr enge und besondere Verbindung: Semper reagiert auf meine Körpersprache und jegliche Stimmung. Ich muss all seine kleinen Zeichen interpretieren können. Semper „spricht“ mit seinem Körper und seiner Stimme relativ viel. Diese Bindung ist ein Aspekt, der mir besonders gefällt in der Rettungsteam-Arbeit.

 

Auf welche Herausforderungen sind Du und Dein Hund im Lauf der Ausbildung gestossen – und wie habt Ihr sie gemeistert?

Semper und ich haben das gleiche Problem, wir können sehr schlecht warten und nichts tun. Im Training muss man jedoch sehr oft einfach warten und sich für die nächste Suchübung erholen. Mein Mann ist das pure Gegenteil. Deshalb trainiert er nun Semper und mich: Ruhig zusammen sitzen, und wenn wir lange genug entspannt am Platz bleiben, bekommt Semper ein Stück Wurst und ich ein Bonbon. Ein gemeinsamer Lernprozess.