In meinem engeren Umfeld spüre ich einen gewissen Stolz

Die REDOG Hundeführerinnen und Hundeführer stecken oft ihre ganze Freizeit in das Engagement für Menschen in Not. Ehrenamtlich. Warum tun sie das? Wir haben jüngste Mitglieder aus verschiedenen Regionalgruppen nach ihrer Motivation gefragt. Diese Woche stellen wir Valentine Hampai aus der Regionalgruppe Vaud-Fribourg-Neuchâtel-Jura vor. Die 28-Jährige ist mit Lou sowohl in der Vermissten- wie auch der Verschüttetensuche einsatzfähig.

 

Was hat Dich motiviert, Dich bei REDOG zu engagieren?

Valentine Hampai: Zunächst einmal ist es das Ziel an und für sich, das mich motiviert: Es geht darum, Menschen zu helfen. Die Arbeit mit den Hunden ist äusserst spannend. Und auch der Teamgeist, der für die Teambildung innerhalb der Gruppen notwendig ist, ist etwas sehr starkes.

Wie hat Dein Umfeld reagiert?

Einige in meinem Alter finden, dass es zu viel Zeit und Aufwand sind, sich ehrenamtlich zu engagieren. Diese Ansicht hat sich nach dem Erdbeben in der Türkei im Februar ein wenig geändert. In den Medien wurde viel darüber berichtet und unsere Arbeit ist für viele konkreter geworden.

In meinem engeren Umfeld spüre ich einen gewissen Stolz, auch wenn die meisten nur die Grundzüge unserer Tätigkeit verstehen.

Was bedeutet es, sich für eine so intensive Ausbildung zu engagieren? Bis zur Einsatzfähigkeit vergehen gut und gerne 3 bis 5 Jahre und danach werden die Trainings stets weitergeführt, um auf dem hohen Niveau zu bleiben.

Die Dauer der Ausbildung des Hundeteams ist notwendig, damit es optimal auf den Einsatz vorbereitet ist. Auch nach dem bestandenen Einsatztest engagieren wir Hundeführerinnen und Hundeführer uns weiterhin: Für die Ausbildung der anderen Teams und für unser eigenes Ausbildungsniveau. Es gibt immer etwas zu lernen!

Einige in meinem Alter finden, dass es zu viel Zeit und Aufwand sind, sich ehrenamtlich zu engagieren. Diese Ansicht hat sich nach dem Erdbeben in der Türkei im Februar ein wenig geändert.

Valentine Hampai, Rettungshundeführerin

Was erhoffst Du Dir von diesem Engagement bei REDOG?

Ich freue mich darauf, meine bisherigen und zukünftigen Trainingsstunden zu nutzen, um Menschen in Not zu helfen.

 

Was kennzeichnet Dich und Deinen Hund?

Wir sind ein ziemlich ruhiges Team; wir können uns leicht an jede Situation anpassen. Wir haben ein gutes gegenseitiges Verständnis, was vor allem daran liegt, dass meine Hündin Lou mich überall hin begleitet!

 

Auf welche Herausforderungen sind Du und Dein Hund im Lauf der Ausbildung gestossen – und wie habt Ihr sie gemeistert?

Unsere Ausbildung lief parallel zu meinem Studium. Wir jonglierten zwischen Abschlussprüfungen, Tests mit dem Hund in der ganzen Schweiz, Trainingswochen! Ich erinnere mich an eine besondere Situation, als meine Abschlussprüfungen auf zwei Wochen verteilt waren, unterbrochen von einer REDOG-Trainingswoche. Nach jedem intensiven Trainingstag lernte ich abends auf dem Campingplatz!

Das Bellen auf Befehl ist eine Voraussetzung für die Ausbildung eines Hundes für die Suche nach verschütteten Personen. Dennoch hatte ich den Klang der Stimme meiner Hündin bis zu ihrem ersten Lebensjahr nie gehört, da sie nie bellte! Erst drei Tage vor unserem ersten REDOG-Training begann sie zufällig zum ersten Mal zu bellen, nachdem sie ein Pfeifton gehört hatte. Ich lobte sie ausgiebig, was dazu führte, dass sie diese „Bellauslösung wieder verwendete“ und mit dem Training begann.