Eine Ära geht zu Ende: Danke Elias Kalt

Was ist die Motivation, sein halbes Leben einem so zeitlich intensiven Verein in einer führenden Position zur Verfügung zu stehen? Das Engagement und die Überzeugung für die humanitären Grundsätze von Elias Kalt, einer führenden Persönlichkeit von REDOG, ist eine der möglichen Antworten darauf.

Fast 30 Jahre war Elias Kalt zusammen mit seinen Hunden als Katastrophenspezialist ununterbrochen einsatzfähig. Das heisst, er war stets abrufbereit für einen Einsatz. Was bedeutet, innerhalb von zwei bis vier Stunden beim Katastrophenort zu sein – drei Dekaden lang! Zuletzt im März 2016 im Calancatal, als nach einem massiven Felssturz das Gebiet nach Personen abgesucht wurde, die sich möglicherweise unter den Trümmern befinden. Die Vermutung, dass niemand zu Schaden kam, bestätigte sich.

Elias Kalt gehört auch zu den REDOG Mitgliedern, die Lebendrettungen nach Erdbeben erleben durften. Es sind diese Erfahrungen, die das Engagement für eine Freiwilligenorganisation prägen. Dabei war es für ihn immer wichtig, schnell und flexibel und gut ausgebildet an Ort und Stelle zu sein. Dafür hat er sich auch in der Ausbildung der REDOG Freiwilligen eingesetzt.

Federführung im Übungsdorf Epeisses

22 Jahre standen die Organisation und Verantwortung der Einsatztests im Übungsdorf in Epeisses unter seiner Federführung. Elias Kalt hat den Test mehrfach überarbeitet und ein hochprofessionelles Computerprogramm entworfen, mit dem unter anderem die gesamte Bewertung und Benotung heute getätigt wird. Als Dankeschön erhielt er deshalb bei seinem letzten Einsatztest im Oktober 2015 die Testanlage in Epeisses in Form einer Miniatur (siehe Bild).

Tief beeindruckt und berührt von diesem Engagement hielt Romaine Kuonen, Zentralpräsidentin von REDOG an der Delegiertenversammlung 2016, an der Elias Kalt verabschiedet wurde, die Laudatio. „Bei REDOG kann man keine Pokale sammeln oder Medaillen gewinnen. Wir machen keine Wettbewerbe, sondern sind ausschliesslich einsatzorientiert in Ausbildung und Qualitätssicherung. Und dennoch hast Du bei REDOG Pokale gewonnen“, sagte sie.

Damals, in Izmit

Einer davon waren die beiden Kinder, welche er zusammen mit dem REDOG-Team nach dem Erdbeben 1999 im türkischen Izmit fand. Seine Ehefrau, Vreni Kalt, konnte zusammen mit dem Schweizer Fernsehen Jahre später die Kinder ausfindig machen und noch heute stehen sie in engem Kontakt. Video Happy Days ab Minute 19:13