Erfolgreiche Reklassifizierung der Rettungskette Schweiz mit dem UN-Label „Heavy Rescue Team“ - 2014

Mehr als 20 SpezialistInnen von REDOG (HundeführerInnen, Technische Ortung, Equipenleitung, Chef Einsatz, Vorbereitungsteam) und 12 Hunde bewiesen nach einem verheerenden fiktiven Erdbeben der Stärke 6,9 in der Region Léma-Jura im Rahmen eines Rettungsketteneinsatzes ihre Kompetenz im Bereich der Ortung sowie ihre hohe Einsatzbereitschaft.

Insgesamt waren mit REDOG rund 170 Spezialistinnen und Spezialisten der Humanitären Hilfe des Bundes, des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe (SKH) und des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) im Einsatz. Die Zusammenarbeit mit anderen Rettungskräften auf den Schadenplätzen war sehr professionell, so dass die georteten Erdbebenopfer zeitnah und sicher gerettet und medizinisch erstversorgt werden konnten.  

Das Erdbebenszenario ging von rund 4‘700 Todesopfern und 17‘400 Verletzten aus. Insgesamt standen rund 110 Mitglieder der Rettungskette Schweiz während gut 72 Stunden rund um die Uhr im Einsatz und wurden dabei von acht SpezialistInnen (sog. Classifier) der INSARAG (UN International Search and Rescue Advisory Group) genauestens beobachtet und bewertet.

2008 war die Rettungskette Schweiz erstmals mit dem UN-Qualitätslabel „Heavy Rescue Team“ ausgezeichnet worden und stand nun in Genf vor der Aufgabe, ihre Professionalität und den hohen Standard im Zusammenspiel aller Akteure abermals zu bestätigten. Das Label „Heavy Rescue Team“ zeichnet eine Rettungsstaffel aus, die während 10 Tagen rund um die Uhr autonom in einem Schadensgebiet operieren zu können.  

Die Reklassifizierung wurde von langer Hand von Dutzenden von SpezialistInnen aller beteiligten Organisationen gründlich vorbereitet. Vor und während der Übung leisteten Alec Rouiller mit seinem Team, die Ingenieure Regina Wenk, Hans Hausamman und Béatrice Crettenand als Paramedic sowie VertreterInnen von REDOG hervorragende Arbeit im Gelände. So trafen die Rettungskräfte im Erdbebengebiet denn auch auf aufwändig präparierte und entsprechend realitätsnahe Schadenplätze. Von der Alarmierung, über die Besammlung am Flughafen bis hin zur Demobilisierung wurden alle Phasen eines Einsatzes wirklichkeitsnah durchgespielt und alle einzelnen Rettungskettenelemente zeigten ihn ihrem Bereich Bestleistungen.  

Die Rezertifizierungsübung der UN INSARAG verfolgt zwei Ziele: Einsatzteams beüben im Zusammenspiel der verschiedenen Akteure und den Qualitätsstandard überprüfen. Die Schweiz ist seit 2008 INSARAG zertifiziert als Heavy Team, d.h. Suche, Rettung und medizinische Versorgung sind als Einheit im Einsatz und können autonom in einem Land Hilfe bringen.

Die  Marokkanische Rettungskette wird zur gleichzeitig mit der Schweiz begutachtet und erstmals zertifiziert. Die Hundeführer von Marokko wurden von REDOG-Ausbildnern im Auftrag des SKH/HH auf diese Zertifizierung in jahrelangem Training vorbereitet. Mittlerweile können sie ihre Suchhunde aus der eigenen Zucht nachziehen. Damit sind Kontinuität und Nachhaltigkeit gewährleistet.

REDOG ist seit über 30 Jahren Mitglied der Rettungskette Schweiz.

REDOG gratuliert allen Beübten zu dieser grossen Leistung und der hervorragenden Teamarbeit innerhalb der Rettungskette Schweiz. Mögen all die geschlossenen Freundschaften von Euch zu den Partnern der Rettungskette dieses wichtige Einsatzgefäss der Schweiz tragbar machen für die Zukunft!  

Begleitet wurde der ganze Einsatz in Léma-Jura von einem Team des Schweizer Fernsehens, das täglich live über die aktuellsten Ereignisse aus dem Erdbebengebiet berichtete.

Rettung im Trümmerdorf im SRF-Archiv

Eine DVD mit den dabei entstandenen eindrücklichen Aufnahmen können im Fernsehshop bestellt werden.