Einsatz im Hochwassergebiet Deutschland: REDOG Equipe wohlbehalten zurück

Am Montagabend, 2. August 2021, kehrte das REDOG Team vom Einsatz im überschwemmten Ahrtal in Rheinland Pfalz zurück in die Schweiz. Drei Tage hatten die REDOG Hundeteams gemeinsam mit deutschen Rettungshundeteams im Gebiet Dernau dem Fluss entlang und in zerstörten Gebäuden nach vermissten Menschen gesucht. An einer Stelle zeigten die Hunde starkes Interesse gegen das Wasser, was durch die Wassersuchhunde der deutschen Hundestaffel bestätigt wurde. Diese Stelle wird von der Polizei weiter untersucht, sobald das Wasser aufgeklart hat. In den Trümmern wurden keine Menschen geortet.

Information für die Medien

Schwemmnester mit teilweise 250 Metern Länge und vier Metern Höhe türmen sich entlang des Ufers der Ahr auf. Baumstämme, Hausrat, Autos, Gasflaschen, Chemikalien und vieles mehr sind von der Wucht des Hochwassers so ineinander geschoben und verflochten, dass kein Durchkommen mehr ist. Diesen Nestern galt unter anderem das Augenmerk der Suchhundeteams. Dem Ufer entlang waren die spezialisierten REDOG Leichensuchhunde und ein Verschüttetensuchhund im Einsatz, seitens des Wassers die Wassersuchhunde der Rettungshundestaffel Freiburg des Deutschen Rettungshundevereins DRV.

Instabile Trümmerlage und hohe Temperaturen

«Die Behörden wollen ganz sicher gehen, dass sich keine Menschen in diesen Abfallbergen befinden, bevor sie mit den schweren Maschinen beginnen, die Berge abzutragen», erklärt
REDOG Equipenleiterin Brigitte Ochensberger die Aufgabe der Hundestaffeln. Keine einfache Aufgabe für die Hunde. «Durch die speziell instabile Trümmerlage mit grossen Hohlräumen sowie stark mit Schlamm verdichteten Stellen und einer Abbruchkante von rund drei Metern Höhe gegen das Wasser gestaltete sich der Einsatz sehr schwierig.» Das REDOG Team musste mit grosser Vorsicht an die Suche gehen.» Ein vorläufiges Fazit der Equipenleiterin: «Wegen der schwierigen Trümmerlage, der riesigen Suchgebiete mit extrem komprimiertem geruchsundurchlässigem Material konnten wir nur eine Grobsuche durchführen und können leider nicht ausschliessen, dass sich in tieferen Lagen noch Menschen befinden.»

Gute Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg

Gleich am Ankunftstag begann die REDOG Equipe nach erstem Briefing die Sucharbeiten. Und setzte anschliessend während zweier Tage die Sucharbeiten fort. Die Ufer wurden bis zur Hochwassergrenze nach möglichen Vermissten abgesucht. Zweimal ging die REDOG Equipe lokalen Hinweisen nach, als persönliche Gegenstände einer vermissten Person aufgefunden wurden sowie in einem ehemaligen Hotel. An beiden Orten gab es keine Anzeigen der Hunde.

REDOG arbeitete vor Ort mit dem Deutschen Rettungshundeverein DRV sowie der Organisation 22nd Wildlife zusammen. «Es waren intensive Tage, geprägt durch eine gute Zusammenarbeit innerhalb des Teams, als auch mit unseren Partnerorganisationen», sagt Brigitte Ochensberger. «Es zeigte sich einmal mehr, wie wichtig persönliche Kontakte und auch gemeinsame Trainings mit Partnerorganisationen sind, um im Ernstfall optimal zusammenzuarbeiten und Synergien nutzen zu können.»

Es war ein Bild der Zerstörung, das sich den REDOG Teams zeigte. Häuser, Strassen, Brücken und die gesamte Infrastruktur sind weggeschwemmt. «Zugleich ist eine grosse Solidarität, Dankbarkeit und Hilfsbereitschaft sowohl von der betroffenen Bevölkerung als auch von den Helfenden spürbar», schildert Brigitte Ochensberger. Menschen aus der Bevölkerung, die weniger betroffen seien, betreuen Verpflegungsstände, die alle Helfenden versorgen. Neben den vielen freiwilligen privaten Helfenden stellen Polizei, Feuerwehren, das Technische Hilfswerk Deutschland THW, Bundeswehr, Baufirmen mit Bagger, Landwirt:innen mit Maschinen und etliche Spezialist:innen (Forstwart, Automechanik, etc.) ihre Dienste inklusive Material kostenlos zur Verfügung.

Aufgabe der Leichensuchhunde

Leichensuchhunde werden nach Naturkatastrophen wie Erdbeben und Bergrutsch sowie Gebäudeeinstürzen eingesetzt. Wenn die Suche nach Überlebenden abgeschlossen ist, wird das Orten von  verstorbenen Menschen für die Angehörigen der Vermissten von grosser Bedeutung. «Es ist wichtig, dass man da ist und sich für die Angehörigen einsetzt», sagt Linda Hornisberger, Chefin der Verschüttetensuche REDOG. Damit die Angehörigen Abschied nehmen könnten.

Bilder vom Einsatz

News, 31. Juli 2021, REDOG geht in den Einsatz

News, 31. Juli 2021 abends, erster Tag

REDOG finanziert die Bereitschaft der Hundeteams und die Einsätze aus eigenen Vereinsmitteln und mit der Unterstützung von Spenderinnen und Spendern.

Das Spendenkonto für den Einsatz lautet
IBAN CH52 0079 0016 5943 6490 1
 

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